Vorwort

 

Das Gotteslob 2013 hat den Bereich der Psalmen und Kehrverse vollkommen neu geordnet. Daraufhin erschien eine Reihe von Kantorenbüchern, in denen die Psalmen in unterschiedlichen Stilen vertont sind. Um diesem Konzert im Sinne von concertare (wetteifern) noch mehr Farbe zu verleihen, wollen die vorliegenden Psalmenbearbeitungen der bunten Vielfalt der Kehrverse im Gotteslob einen etwas herberen Klang zur Seite stellen. Das Psalmwort “Singt dem Herrn ein neues Lied” gab die Motivation, die Psalmen in einer etwas neueren Tonsprache erklingen zu lassen. Diese stammt aus einer Zeit, als das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) für die Erneuerung der Liturgie und die Wiederbelebung des Kantorenamtes sorgte. Das damalige “Neue Psalmenbuch” für Kantor, Chor und Orgel (Christophorus-Verlag Freiburg) diente als Vorbild. Als Texgrundlage wurde der Münsterschwarzacher Psalter gewählt, weil er eine gute Sing- und Hörbarkeit der Psalmen gewährleistet.

Hinweise:
Für die Kehrverse zu den Psalmen wird auf die entsprechende Nummer aus dem Gotteslob (GL) verwiesen. In vielen Fällen ist zusätzlich ein eigener Vers vermerkt, der dem in der Liturgie vorgesehenen Vers besser entspricht und in seiner Länge möglichst die Zahl von 13 Silben nicht überschreitet, die beim ersten Hören erfasst werden können. Für den Ruf vor dem Evangelium wird ebenfalls auf das Gotteslob verwiesen mit Ausnahme der beiden Halleluja-Rufe im II. und IV. Modus aus dem Gotteslob 1975 (530,2 und 530,4), die  in Gotteslob 2013 nicht übernommen wurden. Aus Gründen der Einheitlichkeit verwenden Antwortpsalm und Ruf vor dem Evangelium stets denselben Modus. Die Melodie der Halleluja-Verse wurde in den meisten Fällen aus dem entsprechenden Halleluja-Ruf enwickelt, eine Technik, die an die Tropierung der gregorianischen Alleluia erinnert.

Die Notation der Psalmvertonungen in Halben und Vierteln mit einer Halben als Grundschlag soll nicht ein straffes Zeitmas suggerieren, sondern dient der leichteren Lesbarkeit. Der natürliche rhythmische Fluss der Sprache  hat stets den Vorrang. Das Atmen kann bei den Pausen und bei den Gliederungszeichen geschehen, dort allerdings immer nur auf Kosten der vorhergehenden Note. Es empfiehlt sich den Kehrvers beim ersten Mal unbegleitet vorzutragen, um die Gemeinde besser zum Singen auffordern zu können. Auch das Halleluja der Kantorin bzw. des Kantors sowie der meist kurze Vers vor dem Evangelium bleibt ohne Begleitung.

Anton Stingl jun.

Stand: 25.02.2024

 

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für Singstimme und Orgelbegleitung